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Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel in der Trinkwasserversorgung

Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung der Bevölkerung für die Problematik

Trinkwasser ist ein grundlegendes Lebensmittel und sollte achtsam verwendet werden. Die Unterschiede im Tagesverbrauch pro Person in einem Haushalt zeigen weltweit starke Mengenunterschiede:

US-Amerika: 425 Liter Wasser

Österreich: 158 Liter Wasser

Angola: weniger als 10 Liter

Da das Lebensmittel Trinkwasser im ökoEnergieland aber auch zu anderen Zwecken verwendet wird, z.B. für die Bewässerung von Sportanlagen oder privaten Grünanlagen sowie die Befüllung von zahlenmäßig immer mehr zunehmenden privaten Badepools ist eine verstärkte Bewusstseinsbildung hinsichtlich der Verfügbarkeit, aber auch einer effizienten Nutzung nötig. In manchen Versorgungsgebieten kann es bereits jetzt durch Starkentnahmen in den Sommermonaten zu einer schnellen Entleerung der Hochbehälter kommen, wodurch die Versorgungssicherheit beeinträchtigt wird. Information und Anleitung zum bewussten Umgang erspart eventuell nötige Rationierungsmaßnahmen oder weitere kostspielige Investitionen, welche sich in der Folge auf den Bezugspreis auswirken.


Vermehrter Schutz und Wartung sowie Monitoring

Derzeit startet der Wasserverband Südliches Burgenland mit starken Partnern und Mithilfe von künstlicher Intelligenz ein Wasserressourcen- Monitoring. Es geht zuerst um die zukünftige Entwicklung der Grundwasserspiegel, Grundwasserneubildungsrate, Entwicklung der Quellschüttungen und oberflächennahen Wasserspendern. Auf der anderen Seite wird man sich ebenfalls mit der Verbrauchsentwicklung aufgrund der Erderwärmung, den Spitzenverbrauchsdaten (Pools und Bewässerungen) und dem Einfluss anderer Wasserverbraucher (Landwirtschaft, Industrie usw.) beschäftigen. Zwei neue Tiefbrunnen werden in Kohfidisch und Kemeten gebohrt. Auch bei bestehenden Brunnen ist es möglich, die Wassergewinnung zu steigern. Im Laufe der Zeit kann man bei den Brunnen einen gewissen „Leistungsverlust“ erkennen. Bei drei Brunnen wird ein Regenerierungsverfahren betrieben. Zuerst erfolgt der Ausbau der bestehenden Unterwasserpumpen und dann beginnt eine ausführliche Inspektion mittels Unterwasserkamera. Durch die Kamerabilder wird dann die Sanierungsstrategie festgelegt.

Durch ein beständiges Monitoring sollen Wasserverluste möglichst hintangehalten werden. Mittels digitaler Wasserzähler können erwarteter und tatsächlicher Verbrauch schnell verglichen werden und eventuelle Schäden an den Leitungssystemen erkannt und behoben werden. Dies führt zugleich auch zur Senkung der Betriebskosten, muss doch für die Förderung, Aufbereitung und Verteilung des Trinkwassers wertvolle Energie für Pumpen und Anlagen aufgewendet werden


Vernetzung der beteiligten Institutionen

Eine starke Vernetzung der beteiligten Institutionen sichert einen schnellen Informationsfluss in Fällen von Krisen oder Gebrechen und erhöht die Reaktionsgeschwindigkeiten im Falle des Auftretens solcher Herausforderungen.


Versorgungsengpass - Management

Um Versorgungsengpässen durch Verbrauchsspitzen in Zeiten Trockenperioden entgegenzuwirken, führt der Wasserverband Südliches Burgenland im Jahr 2023 einen Pool-Füllkalender ein. Entsprechende Termine für die Füllungen können online beim Verband gebucht werden.


Krisensicherheitsmaßnahmen in der Versorgung

Der Wasserverband Südliches Burgenland hat auch ein Energiekonzept erarbeitet, um im Ernstfall die Wasserversorgung über mehrere Tage aufrecht erhalten zu können.

Bereits bestehende Photovoltaikanlagen wurden auf 100 kWp verdoppelt, weiters wurde ein 300 kWh Batteriespeicher angeschafft, um die Versorgung bei Stromausfällen länger aufrecht zu erhalten.

Der Wasserverband kann als motorloses Notstromaggregat Zapfwellengeneratoren einzusetzen. Verglichen mit einem Notstromaggregat ist dieser mobiler - ein entsprechender Traktor ist rund 50 km/h schnell und kommt fast überall hin und noch dazu ist die „Tankstelle“ auch gleich mit an Bord. 500 Liter Dieselkraftstoff sind im Tank und ein 24 Stunden Betrieb ist möglich. Es ist, verglichen mit einem stationären Dieselaggregat, billiger, da es nur bei Bedarf eingesetzt wird. Zudem ist nur ein äußerst geringer Wartungsaufwand nötig. Mit verschiedenen Landwirten wurde eine Bereitschaft schriftlich abgeschlossen. Das erste Gerät wurde bereits in Empfang genommen, 2022 soll ein zweites Exemplar folgen.





























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